Am Freitag, dem 11. Juli 2025, fand bereits zum zweiten Mal die Weltklimakonferenz in der Aula des FDG statt. Natürlich handelte es sich dabei nur um ein Planspiel. Die Grenze zwischen Simulation und Realität verschwamm jedoch so sehr, dass es zu zahlreichen hitzigen Debatten rund um das 2-Grad-Ziel kam.

Dazu wurden die beiden Klassen 11b und 11d in sechs verschiedene Länder bzw. internationale Zusammenschlüsse aufgeteilt, darunter „global player“ wie die USA und die EU, aber auch andere Industriestaaten wie Indien sowie verschiedene Entwicklungsländer. Um den Einfluss von Interessenvertretungen und Lobbyismus auf die Entscheidungsfindung im Politikzyklus zu verdeutlichen, war auch eine Gruppe von Umweltaktivist:innen, ein US-Klimabündnis und eine Delegation der fossilen Energiewirtschaft vor Ort. Eingeführt durch eine kurze Begrüßung des Exekutivvorsitzenden der Versammlung, Herrn Munz, und einen klimawissenschaftlichen Vortrag durch den Klimaexperten Herrn Brandt, der die Delegierten mit den nötigen Fakten versorgte, konnte die Versammlung beginnen. In mehreren Verhandlungsrunden sollten durch Diskussionen, überzeugende Reden und Abkommen individuelle Maßnahmen pro Land gefunden werden, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen. Dazu standen zusätzlich zum Plenarsaal samt Rednerpult in der Aula auch mehrere Nebenräume zur Verfügung, in denen die einzelnen Ausschüsse verhandeln konnten. Die Zugeständnisse zu mehr Aufforstung oder einer früheren Emissionsreduktion wurden fortlaufend in einer digitalen Simulation überprüft, um weitere Anpassung vornehmen zu können. Wie in der Realität kam es dabei zu zahlreichen Interessenkonflikten und Hürden, was den Schülern und Schülerinnen die Komplexität derartiger Verhandlungen, aber auch die Notwendigkeit zur Kompromissfindung eindrucksvoll vor Augen führte. Neben den regelmäßigen Bestechungsversuchen der Öllobby und den unangekündigten Protesten der Umweltaktivist:innen sorgte auch die Presse „Dessauer Daily“, geleitet von drei Schüler:innen der K12, für eine realistische Atmosphäre, indem sie durch Schlagzeilen und Bildbeiträge nicht nur Korruption aufdeckte, sondern auch Anstöße der Zivilgesellschaft zu weiteren Verhandlungen einbrachte.

Obwohl die Versammlung schlussendlich scheiterte, weil das 2-Grad-Ziel nicht erreicht werden konnte, war die Konferenz ein voller Erfolg: Sie sorgte zum einen dafür, dass sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Klimawandel auseinandersetzen und neues Wissen erlangten. Zum anderen zeigte sie praktisch und eindrucksvoll, wie internationale Abkommen zustandekommen: Wie läuft eine solche Versammlung konkret ab? Welche verschiedenen Interessen und Meinungen prallen hier aufeinander? Wie lässt sich trotzdem ein Kompromiss finden? Und: Welchen Einfluss haben Interessenvertretungen, Lobbyisten und die Presse auf die Entscheidungsfindung? Am Ende bleibt die Erkenntnis:

Klimapolitik ist kompliziert – aber wenn alle zu Kompromissen bereit sind, kann sie gelingen.

Falk Wenzel (K12)