Anlässlich der Preisverleihung im November waren sie sich erstmals begegnet: Schüler des P-Seminars gegen Rassismus hatten die Mutig-Preisträger aus Brandenburg an ihre Schule, das Friedrich-Dessauer-Gymnasium, eingeladen, um mehr zu erfahren von ihrem bemerkenswerten Engagement gegen Rechtsextremismus. Die Abiturienten zeigten sich tief beeindruckt von dem Mut und der Entschlossenheit der Brandenburger Jugendlichen und setzten den Austausch nun in gemeinsamen Workshops im Jugendhaus St. Kilian in Miltenberg fort.
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Die Workshops zu den Themen Rassismus und Sexismus waren von den Abiturienten selbst konzipiert und bereits erfolgreich mit jüngeren Jahrgangsstufen am FDG durchgeführt worden. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltungen stehen die Reflexion eigener, oft unbewusster Verhaltens- und Denkmuster sowie das Erlernen konkreter Handlungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen.
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Intensiv wurde darüber diskutiert, wo Rassismus beginnt und inwiefern bereits die Frage nach der Herkunft als rassistisch wahrgenommen werden kann. Auch beim Thema Sexismus stellten die Heranwachsenden fest, dass die Absicht hinter einer Äußerung oft stark von der Wahrnehmung durch die Betroffenen abweicht. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen, ob man möglicherweise Vorurteile verstärkt oder diskriminierend handelt.
Die Veranstaltungen hoben die zentrale Rolle von Zivilcourage hervor: Mut zeigt sich nicht nur in großen Aktionen, sondern auch in den kleinen Momenten des Alltags, sei es durch ein klares Wort oder durch Unterstützung für Betroffene.
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Ein besonders gelungener Abschluss für den Abend war der Workshop für Kreatives Schreiben, angeleitet von der mehrfach ausgezeichneten Poetry-Slammerin Anna Stock. Das gegenseitige Vorlesen kleiner, spontan entstandener Texte sorgte für Auflockerung und viele Lacher, aber auch für nachdenkliche Momente.
Ein herzlicher Dank gilt Herrn Wolfgang Gärthe, der mit seiner Stiftung „Jugend mit Zukunft gGmbH“ auch diese wunderbare Begegnung in Miltenberg ermöglicht hat.
Stephanie Schütze