In feierlichem, jedoch unter Corana-Bedingungen sehr kleinem Rahmen, wurden am 28.09.2020 im Zunftsaal des Schloss Johannisburg, der Gunter Ullrich Preis den beiden Kunstpädagogen, StRin Sabina Grzywacz (Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg) und StR Bernd Dörig (Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach), verliehen. 

Bei dem Gewinnerprojekt „LOST TRACES – Brückenschlag“, das sich gegen acht Wettbewerbsbeiträge durchsetzen konnte, handelt es sich um eine baukulturelle Spurensuche im Europäischen Kulturerbe Jahr 2018. Damals wurden SchülerInnen zu Paten eines Ortes, der Willigis Brücke. Sie untersuchten seine Geschichte, recherchierten europäische Bezüge und hinterfragten ihn mit künstlerischen Mitteln.

Gunter Ullrichs Sohn, Andreas Ullrich, würdigte in seiner Laudatio die künstlerische Qualität, den ästhetischen Anspruch, sowie den didaktischen Ansatz des Wettbewerbsbeitrags »Lost Traces – Brückenschlag«. Nach Meinung der fünfköpfigen Jury überzeugte das schulübergreifenden Projekte in allen Wettbewerbskriterien und schaffte es darüber hinaus in herausragender Weise, eine Brücke zu Gunter Ullrichs Werk zu bauen. Herr Ullrich betonte, dass das Motiv der Brücke, als verbindendes Bauwerk, wie als verbindendes Element im übertragenen Sinn auch im Leben und Werk seines Vaters, eine tragende Rolle spielte.

StRin Grzywacz und StR Bernd Döring(HSG) nehmen den Preis entgegen.

Der Oberbürgermeister Jürgen Herzing, der zusammen mit Andreas Ullrich den mit 1000€ dotierten Preis überreichte, lobte das kunstpädagogische Engagement von Fr. Grzywacz und Hr. Dörig und hob in seiner Rede die hohe Qualität und die Sozialrelevanz des schulübergreifenden Beitrags hervor, den viele Aschaffenburger Bürger in den vergangenen Jahren im öffentlichen Stadtraum erleben konnten. Neben einer Brief-Aktion mit 700 Schüler*innen aus aller Welt und einer Foto- und Videodokumentation, die während der Kulturtage 2018 an der Fassade des Stadttheaters zu sehen war, sorgte eine Holzlatten-Brücke für Furore, welche die beiden Lehrer mit ihren SchülerInnen auf dem Theaterplatz verwirklichten. Das kooperative und jahrgangsübergreifende Projekt spiegele auf vorbildliche Weise den pädagogischen Impuls Gunter Ullrichs wider, betonte der Oberbürgermeister. 

Nach der Präsentation des Gewinnerbeitrags und der anschließenden Preisverleihung wurde die Begleitausstellung im städtischen Teil des Schlossmuseum eröffnet, wo bis zum 1.November nicht nur alle Beiträge der am Wettbewerb beteiligten Schulen präsentiert wurden, sondern auch eine kleine Hommage an die damalige Aktion, eine Dachlattenbrücke, zu sehen war. 

Ich freue mich sehr, dass ich stellvertretend für die beteiligten Schüler*innen des FDG den Preis entgegennehmen durfte. Mein Dank gilt im besonderen Maße der Gunter-Ullrich-Stiftung Aschaffenburg, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, kunstpädagogische Arbeit zu würdigen und zu fördern. Und nicht zuletzt möchte ich mich beim Förderverein des FDG für die großartige Unterstützung bedanken.

StRin Grzywacz

Hintergrund zum Gunter-Ullrich Preis: Mit dem Wettbewerb Gunter-Ullrich Preis honoriert die 2014 gegründete Gunter-Ullrich-Stiftung Aschaffenburg herausragende Kunstprojekte an Schulen und macht sie der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung zugänglich. Damit soll laut Angaben der Stiftung dem Stellenwert des Unterrichtsfachs Kunst mehr Aufmerksamkeit verschafft werden. Gemäß der jahrzehntelangen Arbeit Gunter Ullrichs als engagiertem Kunstpädagogen sei es das Ziel, die künstlerische Kreativität und innovative Schaffenskraft der Schüler*innen zu fördern und das kunstpädagogische Engagement der teilnehmenden Lehrkräfte zu würdigen.