Wen ein Vollblutmusiker in den wohl verdienten Ruhestand geht, liegt es nahe, sich auch musikalisch zu verabschieden. So geschehen am 6. April 2022 in der gut besuchten Laurentius Kirche in Leider anlässlich des Abschiedskonzerts von Herrn Liebl. Viele ehemalige WeggefährtInnen, KollegInnen und SchülerInnen hatten sich versammelt, um dem langjährigen Musiklehrer Herrn Liebl, der als Pianist selbst aktiv mitwirkte, bei diesem gelungenen Abschiedskonzert Anerkennung zu zollen. Nach einem Einstieg mit Festmusik von Händel begrüßte Herr Koller als Mitglied der Schulleitung die Anwesenden und wies darauf hin, dass die Organisation und Abhaltung des Konzertes durch die Pandemie durchaus erschwert worden war, die Schulfamilie des FDG aber unbedingt einen würdige Verabschiedung für Herrn Liebl beabsichtigte. Dahingehend unterstrich Herr Koller, dass nach dem offiziellen Ende und der Verabschiedung des langjährigen Musiklehrers ( s.Abschiedsinterview mit Herrn Liebl) zum Schulhalbjahr klar war, „dass das nicht alles gewesen ist“, sodass schlussendlich alle froh waren, dass das Konzert stattfinden konnte. Für das Schulorchester war es zudem der erste Auftritt nach zwei Jahren Bühnenabstinenz, dementsprechend war das Konzert in vielerlei Hinsicht besonders.
Es folgte der musikalische Hauptteil und damit zunächst das Violinkonzert Nr. 6 von A. Vivaldi, bei dem Solistin Hanna Reichhold ihren Solopart sehr klar und pointiert gestaltete, wobei sie hervorragend vom Vororchester begleitet wurde. Den MusikerInnen wurde anschließend vom Publikum mit Begeisterung applaudiert und alle Anwesenden schienen das Programm zu genießen. Als im Anschluss daran das große Orchester, in dem auch SchülerInnen und KollegInnen musizierten, Vivaldis Vier Jahreszeiten in einer Bearbeitung von Stefan Taupe darboten, begleitete Herr Liebl am Klavier höchstpersönlich und durchweg routiniert. Solistin Emily Fixel zeigte beim „Regen“ ihr ganzes Können. Es folgte ein schwungvolles Ende der Vier Jahreszeiten und das Orchester wurde mit viel Beifall gefeiert. Danach spielte das Orchester zwei kurzweilige Stücke aus dem Concerto grosso Opus 6 Nr 5 von G.F. Händel und Allegro Menuett.
Den krönenden Abschluss bildete das Klavierkonzert Köchelverzeichnis 488 Allegro von W.A. Mozart, bei dem auch Herr Liebl noch einmal sein Können unter Beweis stellte und seine musikalische Expertise zeigen konnte. Unprätentiös, dabei aber sehr filigran und flüssig spielte er in einer beinahe greifbaren Harmonie mit dem Orchester und erhielt dafür verdiente stehende Ovationen am Ende. Danach betonte Herr Liebl gerührt noch einmal die positiven Erfahrungen am FDG, dankte KollegInnen und SchülerInnen und verabschiedete sich, auch mit dem Wunsch nach einer Rückkehr friedlicherer Zeiten für die kommenden Generationen.
Der einzige Wermutstropfen bei dieser durch und durch gelungenen Abschiedsveranstaltung war vermutlich der, dass der Chor aufgrund der langen pandemiebedingten Pause von zwei Jahren nicht auftreten konnte und dass aufgrund hoher Transportkosten leider kein Flügel bereitgestellt werden konnte und die Stücke deshalb, wenn auch nicht weniger virtuos, „nur“ auf einem Klavier gespielt wurden.
Jac