Der Kurs 12d6 hat am 16.12. die aktuelle Ausstellung im Kirchnerhaus Aschaffenburg, „die Badenden“, besucht. Während sich ein Teil der Gruppe von der Kuratorin Frau Dr. Schad im Kirchnerhaus führen ließ, konnte der zweite Teil den von Studierenden der TH Aschaffenburg gestaltete Kubus am Aschaffenburger Bahnhof erleben, der in die Ausstellung integriert worden ist.
Was hat es mit diesem Kubus, der später in Davos und Fehmarn, weiteren Lebensstationen von Ernst Ludwig Kirchner, zu sehen sein wird, auf sich?
Der weltberühmte Expressionist Kirchner, Mitglied der Künstlerorganisation „die Brücke“, wurde in eben jenem „Haus am Bahnhof“ geboren, das wir besucht haben. Aus dem Ersten Weltkrieg kommt er 1916 krank zurück, er konnte den Krieg nicht aushalten. In Königstein begibt er sich deshalb in ein Sanatorium, wo er das Treppenhaus mit großflächigen Wandmalereien, die Badende darstellen, ausgestaltet. Dabei nutzt er sein berühmtes Kobaltblau. 1936 werden seine Bilder von den Nazis als „entartete Kunst“ bezeichnet. Die Malereien des Sanatoriums werden unwiederbringlich zerstört. Der Kubus am Aschaffenburger Bahnhof ist eine originalgetreue Nachbildung des Königsteiner Treppenhauses und ermöglicht ein sinnliches Eintauchen in Kirchners Kunst.
Die SchülerInnen interessierten sich in der Ausstellung besonders für „psychedelisch“ anmutende Bilder aus Kirchners Spätwerk, die sie mit seinem Morphiumkonsum in Verbindung brachten. Frau Dr. Schad konnte uns brandneue Erkenntnisse über die Todesumstände Kirchners, der mit 56 Jahren mit zwei Kugeln im Herzen aufgefunden wurde, mitteilen.
StRin Julia Grundner