
Mit „Dem Menschen zugewandt“ fand am 30. Oktober ein philosophischer Abend in der Aula des Friedrich-Dessauer-Gymnasiums statt. Unter der Leitung von Julia Grundner, die bereits im Jahr zuvor durch einen „interkulturellen Abend“ führte, boten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern gemeinsam ein buntes Werk von Kunst, Musik, Literatur und Schauspiel auf.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Aufführung aus dem Stück „Bartleby, der Schreiber“ von Herman Melville, welche die harte Realität und das ungeklärte Dasein des Menschen verdeutlichte.
Zwischen zwei Instrumentalstücken, die auf der Handpan dargeboten wurden, gab es eine kafkaeske Episode über die Nichterfüllung eines kulinarischen Wunsches („Der Hungerkünstler“).
Es folgten diverse Vorträge über die Kommunikation vor einhundert Jahren und die schwere Greifbarkeit selbiger („Digitale Gespenster“), die konkrete Betrachtung von Zeit und Aufmerksamkeit („Übermaß von Reizen, Informationen und Impulsen“) oder die Tatsache, welch Glück man hat, in diesem Land geboren zu sein („Das ganze Leben ohne Identität“).
Nach einer kulinarischen Pause gab es weitere Impulse zu Inhalten wie der versteckten Sehnsucht zu unerfüllten Wünschen („Menschen ohne Angst wissen nicht“), der entschwundenen Zeit aus der Vergangenheit („Über das Flanieren“) oder dem natürlichen Dasein des Menschen, verknüpft mit Schönheit, Logik und philosophischer Klarheit („Wahrnehmung und Philosophie“).
Den Abschluss bildete ein musikalisches Ensemble aus Piano, Gitarre, Klarinette und Gesang mit einer Interpretation von „Der Traum ist aus“. Während Rio Reisers raue Stimme die Gewalt, den Krieg und die Zerstörung in der damaligen Zeit wütend thematisierte, wurden in dieser sanfteren Variante die Gewalt, der Krieg und die Zerstörung in der heutigen Zeit betrachtet.
Summa summarum ein einstündiges und kurzweiliges Potpourri eines kulturellen Feuerwerks, welches schöne und nachdenkliche Momente offenbarte.
Peter Maisa, Elternbeiratsvorsitzender
