Etwas erstaunt standen die Zuschauenden Montag und Dienstag Abend vor der (noch) verschlossenen Aula. Sollte hier nicht das Oberstufentheater stattfinden? Doch die Verwunderung klärte sich schnell, als um 19 Uhr die Gruppe ins Foyer kam und dort mit je einer Szene aus „Aschenputtel“, „Schneewittchen“ und „Die Schöne und das Biest“ das Stück eröffnete. Ganz typisch Märchen wurden diese mit „Es war einmal…“ begonnen, doch merkte man schnell, dass sie einen eigenen Twist inne hatten. Danach ging es dann auch in die Aula, begleitet von Gewittersound und Blitzen.

Die Neuinterpretation der bekannten Märchen und ihrer Motive zeigte sich auch im Weiteren des Stücks. So offenbarten sich den Zuschauenden nicht nur die klassischen Märchen, sondern auch Blicke hinter die Kulissen und in einzelne Figuren. Wie fühlte sich der Vater, nachdem er für seinen Fehler, die Rose zu stehlen, letztendlich seine Tochter zum Biest schicken muss? Wie geht es eigentlich Aschenputtels Stiefschwestern unter dem Regiment der Mutter? Hatte die Böse Königin selbst eine schwere Kindheit und stand schon immer unter Perfektionsdruck? In Einzel- und Gruppenszenen wurden Innerstes und Motivation verschiedener Märchenfiguren durchleuchtet.

Aber auch bekannte Szenen, wie die Befragung des Spiegels durch die Böse Königin, wurden als Gruppenszene atmosphärisch auf die Bühne gebracht. Dazu durchzogen typische Märchenmotive das Stück. Magie (Die Feen und Aschenputtels wundersames Bäumchen), Zahlen und Symbole (Die 3 Geißlein und der Zauberspiegel), die Bestrafung des Bösen und die Belohnung des Guten (Die Böse Königin tanzt sich am Ende zu Tode und Schneewittchen lebt glücklich mit ihrem Prinzen) sowie die Familie (Die böse Stiefmutter und die oft abwesenden Väter). Nebeneinanderstehend wurden gemeinsame Themen deutlich, es stachen aber auch die Kontraste der drei Märchen heraus.

Unterbrochen wurden die Spielszenen immer wieder von Einspielern, in denen die Gruppe von ihren Erinnerungen an Märchen, ihren Lieblingsszenen und dem Besonderen an Märchen erzählte.

Am Ende wurden die Spielenden mit begeistertem, andauernden Applaus gefeiert.

Schauspielerinnen und Schauspieler (Q11): Alhasan Abeer, Altergott Angelina, Aulbach Lena, Bakircioglu Lemi, Beatty Lewin, Faur Lina, Fäth Leonie, Gesele Greta, Kanarek Oliwia, Kaplan Marie-Suzan, Knölker Svenja, Oganesjan Lilia, Schinzel Nina, Stanik Tamara, Stock Anna

Leitung: Julia Engerer

Assistenz: Aron Grabner