Dass sich die bundesweite Initiative zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu einer solchen Erfolgsgeschichte entwickelt, davon hat Initiator Henri Nannen wahrscheinlich immer geträumt. Unter dem Motto “Wir suchen die Forscher von morgen!“ rief der damalige stern-Chefredakteur 1965 erstmals zur Teilnahme auf.
Am Freitag, den 25.02.2022, fand nun schon zum 38. Mal der Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ in Unterfranken statt. Die Veranstaltung musste coronabedingt wie im letzten Jahr ins Internet verlegt werden.
Bereits ab 8 Uhr morgens saßen die TeilnehmerInnen vor ihren Rechnern und Laptops zu Hause, um nach der Begrüßung auf der „Haupttribüne“ der Online-Veranstaltungsplattform „Veertly“ an ihren virtuellen Ständen der Jury Rede und Antwort zu ihren Projektarbeiten stehen zu können.
Nachdem im Laufe des Vormittags die Jurys der einzelnen Arbeitsgebiete die zugehörigen Projektstände besucht hatten und sich zur Beratung zurückzogen, war ab 15 Uhr auch die Öffentlichkeit eingeladen, virtuell auf der „Messe“ die einzelnen Stände zu besuchen. Hier konnten die TeilnehmerInnen auch weniger fachlich Versierten zeigen, womit sie sich das vergangene halbe Jahr oder schon seit längerem beschäftigt hatten.
Spannend wurde es dann bei der Siegerehrung und Preisverleihung ab 17 Uhr. Hier führte der Wettbewerbsleiter Herr Alexander Pabst, unterstützt durch den Moderator Jürgen Gläser (vom Radiosender „Bayern 1“), durch die sehr gut organisierte und professionell durchgeführte Veranstaltung.
Gehofft, aber nicht zu glauben gewagt, wurde dann das aus unserer Sicht phänomenale Ergebnis bekannt gegeben:
Unsere zwei Teilnehmer am FDG haben mit ihren herausragenden Arbeiten jeweils in ihrer Sparte den 1.Preis errungen.
Tim Piroth (6c) hat in eigens dafür konstruierte Versuchsaufbauten mehr als 1400 (!) Messungen durchgeführt. Hierbei hat er die Abhängigkeit der Bodentemperatur verschiedener Bodenarten von der Sonneneinstrahlung unter natürlichen Bedingungen untersucht. Verschiedene Mulcharten und Dicken der Mulchschichten wurden verglichen und so die effektivste, wärmeregulierende Wirkung herausgefunden. Tims Forschungsergebnisse ermittelten eine perfekte Vegetationsabdeckung, die Ernteverluste oder -schäden durch die Temperatursteigerung der letzten Jahrzehnte entgegenwirken könnte. Die Juroren des Fachbereichs Geowissenschaften waren von der detaillierten, umfangreichen Arbeit dermaßen begeistert, dass sie Tim den ersten Preis zuerkannten.
Eric Weigt (7a) hat in seinem Projekt eine unglaubliche Artenkenntnis über einheimische Amphibien bewiesen. Er hat im Raum Aschaffenburg 31 Gewässer untersucht und unter diesen besonders schützenswerte Untersuchungsgebiete eruiert. Diese Ergebnisse werden nun auch beim Landesamt für Umwelt weiterverwendet und werden für den zukünftigen Schutz der Amphibien maßgeblich beitragen. Obwohl er von der zuständigen Naturschutzbehörde die Ausnahmegenehmigung erhalten hatte, Amphibien für kurze Zeit zu fangen und aus ihrem Lebensraum zu entnehmen, hatte er sich entschieden, Tiere/Laich/Larven ausschließlich im natürlichen Lebensraum per Sicht zu bestimmen und sie ohne Beeinträchtigung zu beobachten und zu fotografieren. Die dabei entstandene Fotoserie ist außergewöhnlich und sehr beeindruckend.
Für die Artbestimmung per Sicht, hat Eric basierend auf Bestimmungsliteratur einen eigenen Bestimmungsschlüssel erarbeitet. Diese Forschungsarbeit war bemerkenswert und folgerichtig die Siegerarbeit im Fachbereich Biologie.
Mit dem Sieg auf Regionalebene haben die beiden Jungforscher nun die Teilnahmeberechtigung am Landeswettbewerb in Bayern erworben. Dieser findet am 07.-08. April 2022 wieder in virtueller Form statt.
Die gesamte Schulfamilie ist mächtig stolz auf ihre Jufo-Preisträger und gratuliert ihnen herzlichst. Wir wünschen euch viel Spaß und Erfolg beim nun folgenden Landeswettbewerb!
StDin Heidenfelder