Im KZ Auschwitz, das die Sowjets am 27. 1.1945 befreite, sind eine Million Menschen getötet worden.
Am 20.Januar 2022 ist es 80 Jahre her, dass sich hochrangige Verwaltungsbeamte bei Lachshäppchen und Kognak zu einer Konferenz am Berliner Wannsee unaufgeregt und geschäftsmäßig getroffen haben, um den Massenmord von Menschen jüdischer Herkunft zu planen. Verhüllend sprachen sie von der Deportation der Menschen an dem Platz ihrer Vernichtung in Zügen der Reichsbahn von „Einwaggonierung“.
Obwohl diese Ereignisse schon ein Menschenleben lang her sind, belastet die Geschichte der Opfer und Täter ihre jeweiligen Nachkommen.
In der Corona-Zeit glauben Menschen ihre Resignation und Aggression durch schiefe Vergleiche als Opfer stilisieren zu können. Ungeimpfte Menschen gehen mit dem Judenstern zu Demonstrationen oder tragen T-Shirts mit der Aufschrift „wir sind die neuen Juden“. Diese Relativierung des Holocausts verhöhnt die Opfer der Shoah.
Junge Deutsche jüdischer Herkunft haben sich in der Freiwilligenorganisation „Meet a jew“ zusammengeschlossen und besuchen Schulen. In dieser Woche kommen Alina und Diana zu uns ans Friedrich Dessauer Gymnasium zu den Ethikkindern der 6. Jahrgangsstufe. In einer ganz besonderen „meet a jew-Stunde“ ist viel Raum um Fragen zu stellen. Durch das wertschätzende Miteinander ist die Basis für ein achtsames Wissen sammeln gelegt. Wir ordnen die Dinge dann richtig ein und haben eine wichtige Schutzschicht gegen Hass. Wir erkennen, dass Menschen, die Judentum abschätzig bewerten, Aggressionen aus anderen Bereichen auf Juden umlenken.
Durch diese Schutzschicht erfahren wir die Wärme einer Gemeinschaft, die respektvoll miteinander umgeht.
StRin Grundner