Es ist viel Wasser den Main hinuntergeflossen seit 1971, als die Klasse 13c durch ein unkonventionelles Abiturfoto für einen Eklat am Friedrich-Dessauer-Gymnasium sorgte. Der darüber erboste Schuldirektor verweigerte den Abdruck im Schuljahresheft und sagte auch die traditionelle Abiturfeier ab. Überlebt haben das beide: Sowohl das FDG als auch die 11 der damals 18 Abiturienten, die sich anlässlich von 50 Jahren Abitur in der ersten Oktoberwoche erneut trafen und zusammen mit ihrem ehemaligen Klassenlehrer Franz Mages auch ihrer früheren „Wirkungsstätte“, die ihre Jugendzeit so entscheidend mitgeprägt hat, einen Besuch abstatteten. 

Bei dem vom jetzigen Schulleiter, OStD Kai A. Richter, geführten Rundgang (vielen Dank dafür) durch das inzwischen erweiterte Schulgebäude wurden nicht nur Erinnerungen an die von hitzigem Diskussionen und rebellischem Verhalten geprägten „alten Zeiten“ wieder wach, sondern es wurde auch deutlich, dass die Flure und Unterrichtsräume der früher eher nüchternen Lehranstalt inzwischen durch zahlreiche Aquarien, Terrarien, Bilder, Schautafeln etc. ein wesentlich freundlicheres Gesicht bekommen haben.

Abgerundet wurde das zweitägige Klassentreffen durch Führungen durch den Park Schönbusch und die (Alt-)Stadt  Aschaffenburg sowie zwei fröhliche Abende bei gutem Essen und passenden Getränken im Wenighösbacher Hotel „Zum Ochsen“, bei denen so manche Erlebnisse, Streiche und Anekdoten aus der lange vergangenen Schulzeit die Runde machten. Doch bei aller Freude über das gelungene Wiedersehen: Wahrscheinlich wird wieder eine Menge Wasser den Main hinunterfließen, bis die inzwischen in die Jahre gekommenen früheren Schüler „ihr“ FDG erneut besuchen. Wann immer das auch sein mag, aber bestimmt nicht in 50 Jahren …

Peter Freund