Ethik – was ist das?
Ethik ist „in Wirklichkeit für uns die beste Anleitung zum wahren Menschsein … Sie macht es möglich, die Gesellschaft menschlich zu gestalten und das eigene Leben nach den Maßstäben der Vernunft auszurichten“. Und sie ist „zugleich Anleitung zum Glücklichsein“
(Héctor Zadal und José Galindo: Ethik für junge Menschen, Reclam 2000).
Die Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie und bedeutet soviel wie „Sitte“. Sie befasst sich mit der Moralität von Handlungen, daher wird sie auch „praktische Philosophie“ genannt. Ethische Fragestellungen finden sich in allen Lebensbereichen und sind unter anderem aus der angewandten Ethik, z.B. im Bereich der Medizin, Forschung oder Umwelt, nicht mehr wegzudenken. Aber auch die Frage nach dem Sinn des Lebens oder der Freiheit des Willens werden hier thematisiert.
Ethikunterricht – wer geht hin?
Alle Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, besuchen das zweistündige Pflichtfach Ethik. An unserer großen Schule kommen in der Regel pro Jahrgangsstufe zwei Ethikklassen zustande. Die Schüler schätzen am Unterricht, dass er sehr abwechslungsreich ist und sie zum selbstständigen moralischen Argumentieren aufgefordert sind. Die bunte Mischung aus verschiedenen religiösen, weltanschaulichen und kulturellen Hintergründen, welche die Jugendlichen mitbringen, macht sicherlich einen weiteren Reiz des Faches aus.
Aktion „Jung schreibt Alt“
Diese Aktion im Religionsunterrícht vor Weihnachten fand bei den SchülerInnen der 5. und 6. Klassen wieder großen Zuspruch. Den Kindern bereitete es große Freude, älteren Menschen, die sie gar nicht kennen, eine Weihnachtskarte zu schreiben und etwas zu basteln, um ihnen eine kleine Freude zu bereiten. Manche erhielt sogar eine Antwort bzw. eine Einladung in eines der Seniorenheime.
R. Pürckhauer
Taizéfahrt
P-Seminar Nationalitätenvielfalt am FDG
2012-2014
Schaut man sich die deutsche heute Gesellschaft an, so kann man feststellen, dass sie aus vielen verschiedenen Nationalitäten besteht. Der Focus berichtet, dass im Jahr 2012 mehr als 16,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland lebten. Dieses Phänomen kann man auch in den deutschen Schulen erkennen. Gerade das Dessauer-Gymnasium mit rund 1600 Schülern lässt eine große Anzahl verschiedenster Nationalitäten vermuten. Doch wo haben die Schüler des Friedrich-Dessauer-Gymnasiums ihre Wurzeln? Genau dieser Frage ist das P-Seminar von Frau Sauer mit dem Titel „Nationalitätenvielfalt am FDG“ auf den Grund gegangen.
Um erste Erfahrungen und Informationen zu bekommen, haben die Schüler des P-Seminars verschiedene Besuche absolviert. Zum Beispiel haben wir Frau Anna Ehrlich im Rathaus Aschaffenburg besucht. Sie ist zuständig für die Integration von Migranten in unserer Stadt. Dort haben wir auch Fluchtgründe und Lebensumstände von Asylbewerbern und Einwanderern in Aschaffenburg kennengelernt, indem uns ein junger Mann von seinem Weg aus dem Iran nach Europa berichtet hat. Um unserer Frage nach der Herkunft möglichst genau nachzugehen, entwickelten wir einen Fragenbogen, der in jeder Klasse in unserer Schule verteilt worden ist. In diesem waren Fragen zu beantworten, wie z.B.: Besitzt du ausländische Wurzeln? Wenn ja, stammen diese von deinen Eltern oder von den Großeltern? Auch die Frage nach dem eigenen Geburtsort musste in unserem Fragebogen beantwortet werden. Zudem auch, ob man aufgrund seiner ausländischen Wurzeln Probleme in der Schule hat.
Nachdem jeder Schüler in unserer Schule befragt worden ist, ging es an die Auswertung. Mit verschiedenen bildlichen Darstellungen haben wir die einzelnen Klassen ausgewertet und im Kurs präsentiert. Die Ergebnisse waren sehr interessant. Wir konnten feststellen, dass viele Schüler ausländische Wurzeln haben. (Die meisten kamen aus Russland, Polen und der Türkei). Weiterhin ist aufgefallen, dass trotz ausländischer Wurzeln die Schüler selbst meistens in Deutschland geboren sind. Laut unserer Auswertung haben 36% der Schüler des Friedrich-Dessauer Gymnasiums einen Migrationshintergrund. Überraschenderweise besuchen immer mehr ausländische Schüler unser Gymnasium. In der Unterstufe sind 16% der Schülerinnen und Schüler mit ausländischen Wurzeln, wohingegen der prozentuale Anteil der ausländischen Schülern in der Oberstufe nur 6% beträgt.
Zu den Problemen aufgrund des Migrationshintergrundes haben wir herausgefunden, dass meist Sprach- und Verständnisschwierigkeiten den Schülern Probleme verursachen. Mit unserem Seminar „Nationalitätenvielfalt am FDG“ wurde zum ersten Mal eine solche Auswertung durchgeführt. Am Ende haben wir unsere Ergebnisse auf einer großen Tafel dokumentiert.
Christina Fecher
Aktion für die
Partnerschulen in Tansania und für Kolumbien
Seit acht Jahren unterstützt das Friedrich-Dessauer-Gymnasium regelmäßig zwei Schulen in Tansania, eine Elementarschule in Kishuro im Nordwesten und die Makita Sec. School, ein großes Gymnasium in Mbinga im Süden von Tansania. Dort wird dringend Schulausstattung und Unterrichtsmaterial benötigt.
Deshalb organisieren die Lehrkräfte der Fachschaft Religion immer wieder Benefizaktionen. Auch in diesem Schuljahr wird die Aktion der letzten Jahre durchgeführt. Das P-Seminar „Mbinga“, das den Kontakt zur Partnerschule vertiefen will, wird die Klassen über die Lebenssituation in Tansania, über die Partnerschaft mit Mbinga, über das dortige Gymnasium sowie über die geplante Spendenaktion informieren.
An einem der Projekttage im Juli 2013 haben alle Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe, die Afrika im Geographieunterricht kennengelernt haben, für eine kleine Spende an Tankstellen Autoscheiben geputzt oder an einem Supermarkt Einkäufe verpackt. Denn das sind Tätigkeiten, mit denen viele Jugendliche in den Entwicklungsländern ihren Lebensunterhalt und oft auch den ihrer Familien sichern müssen. Das Ergebnis war eine Spendensumme von 3525,50€.
Ein großer Teil davon wurde nach Mbinga überwiesen, wo von unserer Spende Tische und Stühle für mehrere Klassen angeschafft wurden. Die Freude darüber war riesengroß, was viele Fotos und Emails belegen. Die Schule in Kishuro haben zwei ehemalige Schüler des FDG besucht und die Spende dort persönlich übergeben.
Außerdem haben wir über das Projekt „Schule für alle“ der Stiftung „Weg der Hoffnung“ zehn Kindern aus den Slums von Villavicencio in Kolumbien den Schulbesuch für ein Jahr ermöglicht.
Dieses Projekt wurde uns von Herrn Wolfgang Hock und zwei kolumbianischen Gästen bei einem Besuch unserer Schule sehr anschaulich und interessant vorgestellt.
M. Sauer
P-Seminar – Projekt – Menschen sind mehr als „Winner oder Loser“
Im Rahmen dieses P- Seminares unternahmen die SchülerInnen verschiedene Exkursionen zu Menschen, die oft am Rande unserer Gesellschaft leben, um einen Einblick in deren Lebenssituation zu gewinnen. Unter anderem nahmen die Schüler an einer Führung „Orte der Armut“ in Aschaffenburg teil. Frau Will von der Diakonie führte die Gruppe zwei Stunden lang durch Aschaffenburg zu Orten, wo Armut im Alltag anzutreffen ist. So wurde jedem bewusst, dass Armut mitten unter uns wahrzunehmen ist, wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht.
Auch besuchten die Schüler/innen die Dorfgemeinschaft Hohenroth bei Rieneck, wo Menschen mit Behinderung in Wohngruppen zusammenleben und betreut werden. Sie gehen regelmäßig einer Arbeit nach und bringen sich je nach ihren Fähigkeit und Möglichkeiten z.B. in der Landwirtschaft, Weberei, oder Schreinerei ein und können so ein erfülltes und sinnvolles Leben in Gemeinschaft führen.
Momentan führen die SchülerInnen verschiedene Projekte durch, unter anderem bei der Lebenshilfe in Stockstadt und mit Kindern im Asylantenwohnheim in Aschaffenburg.
Aus der Werkstatt für behinderte Menschen in Stockstadt, kamen Sabrina und Anastasia mit mit folgenden Eindrücken zurück: „ Die Menschen mit Behinderung sind sehr auf-geschlossen und freundlich. In der Werkstatt herrscht eine tolle Atmosphäre und Gruppendynamik, denn alle verstehen sich dort sehr gut, egal ob jung oder alt, ob Mann oder Frau. Wir wurden äußerst herzlich aufgenommen und von verschiedenen Menschen in unterschiedliche Gespräche zu allen erdenklichen Themen verwickelt.
Im Asylantenheim in Aschaffenburg hatten Erika, Jessica und Justin einen Bastelnachmittag mit Kindern geplant.
„Dort angekommen wurden wir erst einmal recht herzlich begrüßt. Der Raum füllte sich schnell mit Kindern und Jugendlichen, die gerne basteln wollten. Wir hatten für Essen und Trinken gesorgt, worüber sich die Kinder gefreut haben. Jedoch haben wir schnell gemerkt, dass der Umgangston unter ihnen recht harsch ist und auch Kraftausdrücke keine Seltenheit sind. Der Umgang mit uns war sehr herzlich und die Kinder haben viel von sich und ihrer Geschichte erzählt. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Projekt auf jeden Fall eine Erfahrung wert war.“
R. Pürckhauer
Taizéfahrt
M. Sauer